Jetzt geht’s los – ich bin nicht mehr aufzuhalten!

Ich fing mit 16 wirklich an regelmäßig auf den Trödelmärkten zu stehen und vorab als „Kuschelbärkäufer“ unterwegs zu sein. Fakt ist, ich wollte niemanden über den Tisch ziehen, sondern faire Preise zahlen. Mein Vater sagte immer, dass wenn man etwas Böses macht, alles Schlechte doppelt und dreifach zurückkommt – ich nenne es mal das Ruhrpott-Karma. Ich glaube da noch heute dran, es hat mich geprägt. Eine alte Trödler-Weisheit sagt „Geben und Nehmen im gleichen Maße / leben und leben lassen“. Diese Regel beherzige ich ebenso weiterhin. Es ist eine Lebensweisheit und führt Dich seltener zu Konflikten und beschert Dir ein ruhigeres Leben. Es hat mich auch gelehrt auf dem Teppich zu bleiben und nicht abzuheben. Kleiner Satz meines Vaters – große Wirkung. Besserer Informationsgehalt, als die Reaktion auf meinen Wunsch selbstständig zu werden, die „Das schaffst Du eh nicht“ lautete. Ebenfalls kleiner Satz – große Wirkung!! Lasst es wie Colonel John „Hannibal“ Smith leicht abgeändert formulieren: „Ich liebe Herausforderungen und ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert.“

n jedem Fall ließ ich mich nicht von meinem Weg abbringen und spezialisierte mich mit Videospielen auf dem Trödelmarkt. Ich liebte es als Kind/Jugendlicher auf dem NES, SNES, N64 und der Playstation zu zocken. Mein erster Computer war ein Amiga 500. Ich liebte Aufbauspiele und Wirtschaftssimulationen, wie z.B. Civilization (zocke ich noch heute), Mad TV oder der Patrizier, die ich diverse Nächte durchspielte. Natürlich auch jeden erhältlichen Fußball Manager.

Ich habe gefühlt mehr Anstoß gespielt, als zu schlafen. Bei Fifa nannte ich mich lange „The Legend“, bis ich ab Fifa 17 merkte, dass die Millenials anscheinend eine bessere Internet-Connection haben. Es war kein Aufbauspiel, aber welcher Fußball-Fan spielt kein Fifa? Ich ging nur, wie viele, mit PES 4 fremd. Es wundert mich jedoch heute nicht mehr, warum ich keinen Bock auf Shooter oder Rennspiele, außer NFS Porsche hatte. Ich hatte Bock auf Aufbauspiele oder Fußball. Sowohl privat, als auch geschäftlich.

Es war mit 16 eine tolle Zeit. Ich hatte immer Cash und konnte mir schon tolle Dinge leisten. Mein Kinderzimmer wurde effizient genutzt und die Work-Life-Balance stimmte einfach. Ich hatte kurze Wege und so stand der 44 Zoll-Rückprojektionsfernseher direkt einen Meter vor meinem Bett, daneben mein Schreibtisch und wiederum gegenüber die 15-20 Bananenkartons mit meiner Trödelware, die ich immer for free vom Edeka um die Ecke bekam. Ich konnte also in Bruchteilen von Sekunden Warehouse, Office, sowie meinen Rückzugsort erreichen. Perfekte Planung hier, totales Versagen an anderer Stelle.

Schulisch war es mittlerweile eine Vollkatastrophe, aber hey, ich konnte mich endlich selbst verwirklichen. Ich machte meine Hausaufgaben und studierte die Flohmarkttermine. Mein Vater fuhr mich dann immer zu diversen Märkten im Pott. Ich lernte schnell, dass alles mit Super Mario, Zelda oder Pokemon gemäß meinem Budget Gold war. Es machte mir unheimlich Spaß viel zu kaufen, weil ich eben auch fair kaufte und dadurch bald beachtliche Mengen entgegen meinen Mitbewerbern am Markt präsentieren konnte. Ich hatte sogar quasi Bären als Zwischenhändler, die mir am Ende dann ihre Goldschätze verkauften. Das hat nicht jedem gefallen, aber Konkurrenz belebt das Geschäft, ich liebe mein Business und wie Ihr mittlerweile auch wisst, hat der Plan funktioniert ;-).